ich hasse es, wenn der tag gut läuft und dann plötzlich alles wieder kaputt geht. ganz plötzlich, vom einen auf den anderen moment. und alles nimmt seinen lauf.
ich höre lieder, die es noch schlechter machen.
das pflaster auf meinem arm, mama, es kann nichts verdecken.
nur, weil du es nicht sehen willst. keiner darf es sehen.
und dann bist du sauer, weil ich dich ja anlüge. wie kann man jemandem bitte die frage stellen, ob er sich ritzt? wie kann man nur so gefühlslos sein? ich halte das nicht mehr aus.
oh hasst mich. hasst mich doch alle, ich gebe auf. 


i'm in flames

'let me die' ziert die duschkabine. andere worte, welche, weiß ich nicht mehr. verwischt von wasser, verwischt von shampoo, alles, was ich drangetan habe. der kopf hämmert gegen die wand. eiswasser angestellt, warten bis das herz zu schlagen aufhört.
und dann beginnst du, zu zu machen. zu zu machen, weil du nicht reden willst.
weil du nicht reden willst. weil du nicht sagen willst, was passiert ist.
weil du nicht sagen willst, wie es in deinem kopf aussieht. weil da nur das essen ist.
weil er mich fertig macht. weil dort so viel hass ist. so viel hass, dass mein kopf bald platzt.
weil dort die unsicherheit herrscht. die unentschlossenheit.
weil die liebe in die ecke gedrängt wurde.
und weil da nur die hölle ist.
nein, die hölle ist hier. sie ist auf erden. sie ist in meiner schule.
sie ist in meinem zuhause. sie ist in jeder einzelnen träne, die jeden abend fließt.
ein stückchen dieser hölle, in jedem teil von mir.
und dann lächest du, und sagst, du wärst nur müde. du wärst nur müde und es wäre eigentlich gar nicht so schlimm. "der schulstress, das ist alles" ist deine ausrede. und du drehst dich um und das lächeln wird zum weinen.

"Hell is empty and all the devils are here"
"Ich hab mehr gesehen, als für zwei Augen gut ist. Das Leben ist ne Wunde, an der du langsam verblutest"


 


you call it recovery, i call it getting fatter


Alles in meinem Körper sträubt sich. Das bin nicht ich, das bin nicht ich. Lass das nicht mich sein.

fear took over my life

Nachdem wir den 4-Seiten-langen Text aufmerksam durchgelesen haben, fängt meine Lehrerin unsere Aufmerksamkeit wieder ein. "Vielleicht haben Sie schon gemerkt, wie man sich in manchen unserer Texte wiederfindet und seine Kindheit analysieren kann. Ich bitte sie, gehen sie jetzt aber nicht zu ihren Eltern und halten es ihnen unter die Nase, nach dem Motto 'Der Fehler lag in meiner Kindheit!'" Leises Gelächter kommt in der Klasse auf, obwohl ich das Thema gar nicht zum Lachen finde. Meine Lehrerin dafür umso mehr. Katha dreht sich zu Kira um, die gerade meinte, sie wäre nun also tatsächlich ein Psycho. "Kira, lass mal in die Klapse einweisen lassen" "Ach, du auch der unsichere Beziehungstyp?" "Und wie!"

    - "Die unsichere- ambivalente Bindung: Sie sehnen sich nach Nähe, doch wenn sie entsteht, können sie diese oftmals nicht ertragen. Häufig leiden sie unter seelischen und körperlichen Beschwerden. Psychische Sicherheit bereihert das Leben, Psychische Unsicherheit schränkt es ein. Menschen, die nicht über diese Sicherheit verfügen, haben es in ihrem Leben schwerer, vor allem in ihren Beziehungen zu anderen. Die frühen Bindungserfahrungen beeinflussen die spätere Gesundheit auf fundamentale Art und Weise. Sie beeinflussen die Beziehungsfähigkeit und Stressresistenz eines Menschen. Macht das Kind in diesem Zeitraum keine positiven Erfahrungen mit der bemutternden Person, dann kann das unter Umständen fatale Folgen haben. Das Bindungssystem, das sich in den ersten Jahren entwickelt, bleibt während dem ganzen Leben aktiv. Ein bindungssicheres Kind kann im Laufe seines Lebens unsicher im Hinblick auf die Verlässlichkeit von Bindungen werden, wenn es in seinem Leben viele Enttäuschungen machen muss"

Ich stehe auf, gehe aus der Klasse. Ich renne zur Toilette, meine Tränen kann ich nur mühsam unterdrücken.
Psycho. Psycho. Psycho. Immer wieder schallt dieses Wort durch meinen Kopf. Reden macht es nicht besser. Reden hilft gar nichts.

I'm ready to give up.






die arme sind aufgekratzt
alles schmerzt, die haut ist ein bisschen offen. ich breche auf dem teppich zusammen und plötzlich liegt dieses messer neben mir
in einer sekunde könnte alles vorbei sein

let me be myself - for a while

wieso kann ich nicht einfach stabil sein? emotional stabil, meine ich. Da komm ich aus dem Unterricht und sehe, dass Kathi angerufen hat. Ich ruf zurück, hab mich total gefreut, wie immer. Und dann sagt sie 'Oh, das war nicht extra' Ich lass mir nichts anmerken 'Achso, okay, tut mir leid' 'kein ding, okay, dann bis morgen' Und sofort kommen die Tränen. was ist nur aus mir geworden? ich bin ein monster. ein monster, was heult und verdammt nochmal keine kontrolle über seine gefühle hat. ich bin alleine, immer alleine. ich chill einfach die nächsten pausen auf'm klo. wer braucht mich, keiner. heute nach der spanischklausur war ich schnell auf klo, weil ihc gemerkt hab, wie die tränen kamen, weil ich so versagt hab. ich saß da, nägel in den arm, tränen unterdrückt, nicht geschafft und geweint, geweint, geweint. alles weggewischt, neu geschminkt und wieder zu den anderen gekommen. niemand hat was gemerkt. niemand.
Nein, ich will nicht, dass jemand was dazu sagt. Keine ahnung, warum ich das hier poste, aber ich hab keinen zum reden, opfer haha. nein, ich will keine aufmerksamkeit. nein, ich will keine zustimmung. ich will einfach nur weinen. lasst mich weinen, den schmerz rausweinen, dann ist es gut.
ich will mir nichts antun. ich will nicht. ich kann nicht.




wie alleine die stimme der person, die du liebst deinen tag verändern kann, ist unfassbar.
geh niemals wieder weg, bitte.